Eine Biographie
Der Künstler Hermann Leopoldi war einer der begabtesten und meist gefeierten Komponisten, Pianisten, Sänger und - wie er sich selbst nannte - »Klavierhumoristen« des Wiener Liedes sowie des deutschsprachigen Schlagers der 1920er bis 1950er Jahre. Kurz vor dem endgültigen Durchbruch Anfang der 1920er Jahre änderte er seinen Nachnamen von Kohn auf den Künstlernamen seines Vaters: Leopoldi.
Das Besondere an dieser Publikation ist die Aufarbeitung des Nachlasses des Künstlers. Zahlreiche, bislang unbekannte Dokumente eröffnen neue und interessante Blickwinkel auf den Wiener Volkssänger. Leopoldis Lebensgeschichte wird entlang seiner Lieder erzählt, nachzuhören auf der beiliegenden Musik-CD.
Seine Lieder, vordergründig meist leicht und fröhlich, sind voll Witz, Ironie, manchmal berührend und zart, dann wieder deftig-derb. In jedem Fall sind sie aber eine hervorragende Quelle der Zeitgeschichte. Er schuf so bekannte Lieder wie »Schön is so ein Ringlspiel« aber auch den im Konzentrationslager geschriebenen »Buchenwald-Marsch« und politische Lieder wie »Die Novaks aus Prag« (über ExilantInnen-Schicksale) oder »An der schönen roten Donau« (über die sowjetische Besatzung und den politischen Opportunismus der ÖsterreicherInnen). Hermann Leopoldi kehrte nach dem Exil in Amerika nach Österreich zurück.
REZENSIONEN:
Am 18.03.2012 macht sich Peter Pisa im Kurier auf die Suche nach dem »Mensch«, der sich hinter dem schillernden Künstler verbarg. Ein unverbesserlicher Optimist, ja, aber menschlich schwer zu fassen ...
Hedwig Kainberger ortet bei Leopoldi »Das Gespür für den Bubikopf ...«. Anlässlich der Eröffnung der Leopoldi-Ausstellungg in der Wienbibliothek und dem Erscheinen der Biographie verfasst sie in den Salzburger Nachrichten vom 20.03.2012 einen feinsinnigen Artikel über das »Wiener Musikgenie« Hermann Leopoldi.
»Optimist trotz Weltenbrand«, titelt Christoph Irrgeher am 20.03.2012 in der Wiener Zeitung. In einem ausführlichen Artikel lotet er die vielen Nuancen, Widersprüchlichkeiten und Brüche in der Künstlerpersönlichkeit aus.
Als »Wegbereiter kakanischer Kabarettkunst« bezeichnet Gregor Auenhammer Hermann Leopoldi in seiner Rezension in der Tageszeitung Der Standard vom 21./22.04.2012.
Im FALTER Nr.17/12 vom 25.4.2012 erscheint eine schöne und sehr ausführliche Rezension von Michael Omasta.
Besonders einfühlsam rezensiert der Musiker Roland Neuwirth (Extremschrammeln) in der Zeitschrift BOCKKELLER des Wiener Volksliedwerks im Mai 2012.
Viktor Rotthaler schreibt in der Neuen Musikzeitung (Regensburg) unter dem Titel: »Wie einst der liebe Augustin«:
»Wenn Friedrich Hollaender der ›Vater‹ der deutschen Popmusik war, dann war sein Kollege Hermann Leopoldi der ›Opa‹ der Wiener Populärmusik des 20. Jahrhunderts. In der Wienbibliothek im Rathaus ist nun noch bis zum 4. Oktober eine vorbildliche Ausstellung zu sehen, die das Leben des jüdischen ›Klavierhumoristen‹ in Liedern nacherzählt. Eine Reise vor allem in die österreichische Geschichte des vergangenen ›Katastrophenjahrhunderts‹. Wäre ich ein Politiker, würde ich diese von Georg Traska und Christoph Lind konzipierte Ausstellung und das wunderbare Begleitbuch ›Hermann Leopoldi, Hersch Kohn‹ ›Leuchtturmprojekte‹ nennen ... «
Von Christoph Lind sind im Mandelbaum Verlag auch lieferbar:
»Der letzte Jude hat den Tempel verlassen«
Von Georg Traska sind im Mandelbaum Verlag auch lieferbar:
Christoph Lind, Georg Traska
Hermann Leopoldi, Hersch Kohn
Eine Biographie
24.90 €
288 Seiten
Format: 15x24
Halbleinen
vierfärbige Abbildungen
ISBN: 978385476-383-3
Erschienen:
März 2012
lieferbar