Mission, Macht und Kulturtransfer seit dem Mittelalter
Auf Grund des biblischen Auftrags war das Christentum immer stärker als andere eine Missionsreligion, und auch der christliche Staat nutzte die Mission als Herrschaftsinstrument. Die politischen Strukturen Europas im Mittelalter und in der frühen Neuzeit sind ohne militärische und pastorale Mission eben so wenig denkbar wie die Expansion Europas bis ins frühe 20. Jahrhundert. Mission initiiert also nicht nur religiöse sondern auch kulturelle, soziale, wirtschaftliche und machtpolitische Prozesse, und die Missionare haben sich besonders frühzeitig, kontinuierlich und konsequent Gedanken über kulturelle Differenzen und Instrumentarien zu deren Überbrückung gemacht. Als frühes Medium eines universalen Kulturtransfers könnte man also die Mission als einen Vorläufer der Globalisierung betrachten – Stichworte »spirituelle Eroberung« und »Eroberung des Imaginären«. Verstärkt gilt dies für die protestantischen Kirchen, die sich seit dem 19. Jahrhundert der Bekehrung Außereuropas intensiv zuwandten.
Der vorliegende Band geht von der Hypothese aus, dass sich im christlichen Europa zahlreiche Praktiken für den Umgang mit Andersgläubigen ausgebildet haben: Techniken der Bekehrung und Religion als Mittel zur Disziplinierung von Menschen und dem Ausbau von Herrschaft. Ausgewählte Beispiele geben neue Einblicke in die Funktion von Religion und Bekehrungspolitik, zeigen aber auch die Rückwirkungen außereuropäischer Entwicklungen auf Europa im Gegensatz zum Eurozentrismus der Geschichtsforschung.
Dieses Buch ist leider vergriffen.
Von Bernd Hausberger sind im Mandelbaum Verlag auch lieferbar:
HAUSBERGER, Bernd (Hg.)
Im Zeichen des Kreuzes
Mission, Macht und Kulturtransfer seit dem Mittelalter
15.80 €
215 Seiten
französische Broschur
ISBN: 978385476-148-8
Erschienen:
Jänner 2005
vergriffen