Quetzalapanecáyotl – Ein Restitutionsfall
Das Weltmuseum in Wien beherbergt den Gegenstand eines erbittert geführten Rückgabestreits: einen aufwändig gestalteten aztekischen Federkopfschmuck, dem als letztes erhalten gebliebenes Exemplar besondere symbolische Aufladung zuteil wird. Der Penacho, wie er in Mexiko genannt wird und dessen Name in Nahuatl Quetzalapanecáyotl lautet, ist Projektionsfläche kollektiver Identitätsstiftung, Sinnbild kolonialer Habgier und nicht zuletzt Lehrbeispiel umstrittener Haltungen in Restitutionsfragen.
Als Teil der habsburgischen Kunstsammlung auf Schloss Ambras, Tirol, wurde die spektakuläre Federkrone 1596 erstmals urkundlich erwähnt. Vor dem Hintergrund der aus dem kollektiven Bewusstsein nahezu verdrängten österreichischen Kolonialgeschichte untersucht von Zinnenburg Carroll die Geschichte des einzigartigen Artefakts. Sie analysiert die Haltung öffentlicher Institutionen zu Fragen wie Rassismus und Kolonialismus, aufbauend auf den Erkenntnissen von Freud, Marx und Fanon über Entfremdung, Schuld, Eigentum und Animismus.
PERFORMANCE * PRESSE
Naturhistorisches Museum gibt Raubgut zurück: Am 14.2.2022 kam eine Delegation aus Hawaii nach Wien, um die menschlichen Überreste von zwei Vorfahren abzuholen. Es handelt sich dabei um zwei Schädel, die einst von einem britischen Grabräuber entwendet wurden. Zu diesem aktuellen Ereignis wird Wissenschafterin Khadija von Zinnenburg Carroll interviewt. Nachzulesen und -zuhören auf science orf.at (ORF Morgenjournal, 14.2.2022).
Eine performative Lesung aus dem Buch: "Mit fremden Federn" von der Autorin Khadija von Zinnenburg Carroll.