in Zeiten von Klimakrise & Pandemie
»Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken.« Dieser Satz von Marx und Engels galt lange als linker Gemeinplatz. Selbst die Naturwissenschaft, das haben postkoloniale und feministische Forschungen nachdrücklich gezeigt, ist nicht frei von herrschaftlichen Vorannahmen und Interessen. Linke Kritik bezog sich dementsprechend auch auf die Wissenschaft im Kapitalismus.
Aktuelle Entwicklungen lassen Zweifel aufkommen, ob dies heute noch selbstverständlich ist: In der Klimabewegung und anlässlich der Covid-19-Pandemie wenden sich auch Linke an die Wissenschaft im Singular, nicht zuletzt um sich von esoterischen Spinner:innen und rechten Klimawandel- bzw. Corona-Leugner:innen abzugrenzen. Die Wissenschaft aber gibt es nicht – das sollte spätestens seit ihren Verstrickungen in die NS-Vernichtungsmaschinerie, die Produktion von Atomwaffen und in die Legitimierung patriarchaler und kolonialer Verhältnisse klar sein. Der Band lotet deshalb die Aktualität emanzipatorischer Wissenschaftskritik aus.
Mit Beiträgen von Alex Demirović, Lydia Elmer & Lorena Gulino, Jeanette Fischer, Eva Gelinsky, Andreas Hellgermann, IG Lektor:innen und Wissensarbeiter:innen/Christian Cargnelli/Daniela Haarmann/Anton Tantner/Aurelia Weikert & IG-ELF.at, Julia Lis, Franz Schandl, Thomas Schmidinger, Marie Schubenz & Frieder Otto Wolf, Christian Schubert, Mona Singer, Maria Wölflingseder.
Von Martin Birkner sind im Mandelbaum Verlag auch lieferbar: