Der Genozid des »Islamischen Staates« an den JesidInnen und die Folgen
Im August 2014 wurde die Region um den Berg Sinjar (Kurdisch: Şingal) vom so genannten »Islamischen Staat« (IS) überfallen. Die BewohnerInnen der Region, Angehörige der religiösen Minderheit der Êzîdî (JesidInnen), aber auch ChristInnen und SchiitInnen mussten sich auf dem Berg in Sicherheit bringen. Wer nicht fliehen konnte, wurde getötet oder versklavt und vergewaltigt.
Während die Weltöffentlichkeit sich heute für das Schicksal der Überlebenden nicht mehr interessiert, leben tausende auch fünf Jahre nach dem Genozid als Vertriebene in Camps, auf dem Berg oder als Flüchtlinge in Europa. Die politischen Konflikte in der Region verhindern eine Rückkehr der vielfach hochgradig traumatisierten Überlebenden.
Basierend auf vier Feldforschungen in der für internationale Beobachter kaum zugänglichen Region Sinjar sowie in Flüchtlingslagern im Irak, Syrien, der Türkei und Interviews mit Vertriebenen zeichnet Thomas Schmidinger ein Bild der jüngeren Geschichte dieser Region und lässt die Opfer des IS ebenso zu Wort kommen wie verschiedene politische und militärische Führungspersönlichkeiten in dieser zerrissenen Region.
Das Buch wurde gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien, Wissenschafts- und Forschungsförderung.
Von Thomas Schmidinger sind im Mandelbaum Verlag auch lieferbar:
Krieg und Revolution in Syrisch-Kurdistan