Vor fünf Jahren starb Dieter Schrage. Menschen seines Schlage bräuchten wir in den angsterregenden heutigen Zeiten mehr denn je: Menschen, die nachdenklich jedes Ding, jedes Phänomen, jeden Trend von allen Seiten betrachten – und die dennoch die Wut aufkommen lassen können, die nötig ist, um an der Seite oder an der Spitze der widerständig Handelnden zu bleiben. Schrage war Aktivist, Kulturpolitiker, Kunstvermittler, Grünpolitiker, Subkulturforscher, Mandatar und Antiparlamentarier zugleich – und bekennender Anarchist. Die Beispiellosigkeit seines produktiven «Spagats» zwischen Hochkultur und Underground stiftete den Journalisten Robert Sommer – Mitbegründer der bekannten Wiener Straßenzeitung Augustin und Theodor-Kramer-Preisträger – zu seinem Buch «Poesie und Disziplin – Dieter Schrage und der unterirdische Strom der Anarchie» an. Es ist im März 2016 im Mandelbaum-Verlag erschienen.
Das Programm des Abends:
* Film 1: Ausschnitte aus dem Videointerview Walter Stachs mit Dieter Schrage, Kamera Michael Pilz, 1992
* Begrüßung durch Dr. Matthias Beitl, Direktor der Volkskundemuseums
* Die Schauspielerin und Musikerin Maren Rahmann liest aus dem Buch
* Es sprechen Robert Sommer, Autor; Tom Waibel, Übersetzter, Philosoph, ent-professionalisierter Text- und Kino-Arbeiter; Hubert Christian Ehalt, Wissenschaftsreferent der Stadt Wien. Moderation: Martin Birkner, Mandelbaum-Verlag
*Film 2: Ausschnitte aus dem Dieter Schrage-Porträt des Augustin TV
* Kulinarische Begleitung: Das Kollektiv GeSOKS versorgt die Gäste mit Edelmosten und Edelsäften.
Eine Kooperation von Volkskundemuseum und mandelbaum verlag.