Obwohl der gegenwärtige Protestzyklus zu den beeindruckendsten der Geschichte zählt, hat er nicht zu einer nachhaltigen Verschiebung der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse geführt. Ganz im Gegenteil, emanzipative Ideen entfalten just in der fundamentalsten Krise des Kapitalismus seit 90 Jahren kaum Wirkungsmacht.
In acht Gesprächen spüren die Herausgeber von „Alle Verhältnisse umzuwerfen ...“ aktuellen und grundsätzlichen Fragen der Linken nach: dem Umgang mit der Geschichte der ArbeiterInnenbewegung; den multiplen Krisen der Gegenwart und nicht zuletzt den wirkmächtigen Ansätzen eines nachkapitalistischen Gesellschaftsentwurfs. Acht weitere Beiträge ergründen die vielfältigen Potenziale künstlerischer Intervention und problematisieren strukturelle Fragen und solche der Vermittlung linker, antikapitalistischer Inhalte.
In Wien stellen die Herausgeber Leo Kühberger und Samuel Stuhlpfarrer den Band vor. Im Anschluß daran diskutieren Julia Herr (Sozialistische Jugend, angefragt), Lukas Oberndorfer (AK Wien) und Franz Parteder (KPÖ-Steiermark) die Chancen, Möglichkeiten und Grenzen des Re-Organisierungungsprozesses, in dem sich die österreichische Linke aktuell befindet. Es moderiert Martin Birkner (mandelbaum verlag).