Die Geschichte des Kapitalismus ist zugleich eine Geschichte bio- und körperpolitischer Zurichtungen. Wohlstand und Reichtum sind auf massenhaftem körperlich-leiblichem Verschleiß der arbeitenden Klassen gebaut. Zwar entfallen durch Strukturwandel, Mechanisierung und Digitalisierung bestimmte Teile schwerer körperlicher Arbeit, doch entstehen gleichzeitig – hierzulande wie global – neue Bereiche rücksichtsloser Vernutzung des Menschen.
Es ging und geht immer wieder darum, von den Leistungsfähigen Wert und Mehrwert abzuschöpfen, und die „Nicht-Leistungsfähigen“ bzw. die „Nicht-mehr-Leistungsfähigen“ auszugrenzen.
Zu fragen ist: Wie kann in der globalen Arbeitsgesellschaft der Menschenwürde für alle Menschen, wie verschieden sie auch sein mögen, Geltung verschafft werden? Ist eine andere Art von Arbeit und Muße denkbar?
Der Autor geht - nach einer kurzen Darstellung der Geschichte - auf die heutige IT-Arbeit und die Digitalisierung der Arbeit ein. Entgegen manchen Meinungen, diese neue Arbeit hätte nichts mehr Körperliches, ist auch hier der "Leibkörper" vonnöten. Nicht umsonst erleben wir gerade im IT-Bereich eine besondere Fitnesskultur. Die Frage ist, ob nicht auch hier der Körper instrumentalisiert wird und sich von unserer Leiblichkeit entfremdet. Zu diesen Überlegungen werden einige Stellen aus dem Buch vorgelesen und zur Diskussion gestellt.
Details zum Buch & Bestellmöglichkeit: https://www.mandelbaum.at/buch.php?id=838
Villa Ichon
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