Franz Marek (1913-1979), als Ephraim Feuerlicht in Przemyśl
geboren, war neben Ernst Fischer der bedeutendste Intellektuelle der KPÖ. Parteimitglied seit 1934, elf Jahre lang fast durchgehend in der Illegalität, Agitpropleiter, zentrale Gestalt des österreichischen Widerstandes im besetzten Frankreich. Nach der Befreiung 1945 Rückkehr nach Wien, wo er sich vom Chefideologen einer stalinistischen Partei zum Proponenten des Reformkommunismus wandelte. Nach der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ und der „Normalisierung“ der KPÖ aus der Partei ausgeschlossen, bis zu seinem Tod Chefredakteur der linken Monatsschrift Wiener Tagebuch.
Marek ist im Stuwerviertel aufgewachsen, und er beschreibt diese Gegend auch in seinen ebenso anschaulichen wie scharfsinnigen „Erinnerungen eines alten Kommunisten“, die erst vergangenes Jahr vollständig erschienen sind, in dem von Maximilian Graf und Sarah Knoll herausgegebenen Auswahlband „Beruf und Berufung Kommunist“ (Mandelbaum Verlag 2017). Graf und Knoll haben Mareks Aufsätzen eine fundierte „biografische Skizze“ vorangestellt, sind also mehr als berufen, über den lange Zeit totgeschwiegenen „Helden des 20. Jahrhunderts“ (Eric Hobsbawm) zu sprechen, im Gespräch mit Erich Hackl, der Marek beim Wiener Tagebuch kennengelernt hat.
Buchhandlung im Stuwerviertel
Stuwerstraße 42, 1020 Wien