Nach 1917 organisierten sich hunderttausende ArbeiterInnen und Soldaten in ganz Europa in Räten – sowohl als Akt sozialer Notwehr angesichts des durch den ersten Weltkrieg verursachten Elends, aber auch im Sinne der Idee einer dauerhaften emanzipatorischen gesellschaftlichen Alternative. Eines der Zentren der Bewegung war Bayern, wo der Zentralrat und der Revolutionäre Arbeiterrat am 7. April 1919 die Räterepublik ausriefen. Diese wurde aber bereits am 2. und 3. Mai durch Reichswehr und Freikorps brutal niedergeschlagen. Simon Schaupp zieht aus den Ereignissen die Lehren und formuliert „Fünf Thesen zur Bayerischen Räterepublik“. Aus dieser „wirklichen Bewegung“ (Friedrich Engels), die sich auf den Straßen, in den Fabriken und Kompanien des Nachkriegseuropas abspielte, entwickelte sich der historische Rätekommunismus, als dessen Politisierung und Theoretisierung. Jens Benicke spricht über die Theorie und die Perspektive des Rätekommunismus. Beide Referenten sind Autoren des von Anna Leder, Mario Memoli, Andreas Pavlic herausgegebenen Bandes Die Rätebewegung in Österreich. Von sozialer Notwehr zur konkreten Utopie
Gemeinschaftsraum der Arne-Torgersen-Straße 7
Freiburg, Arne-Torgersen-Straße 7