Dienstag, 25. Juni 2019, 19 Uhr


Die andere Kulturrevolution

 

Die meisten Erzählungen der chinesischen Kulturrevolution konzentrieren sich auf zwei Aspekte: den Machtkampf in der politischen Führung, den Mao Zedong für sich entscheiden wollte, und den politischen Linienkampf zwischen „konservativen“ Kadern und „linken“ RebellInnen. Der Autor Wu Yiching betont einen dritten Aspekt: die subversiven sozialen Massenkämpfe und Mobilisierungen verschiedener proletarischer Subjekte gegen ihre Unterdrückung und Ausbeutung und ihre radikale Kritik am chinesischen Realsozialismus und der „roten Bourgeoisie“. Wu schildert, wie die Partei zunächst die Armee einsetzte, um die die Kämpfe blutig niederzuschlagen, und dann Reformen begann, um ihre Macht langfristig zu sichern – Reformen, welche das Land später zu einer kapitalistischen Weltmacht werden ließen.
Bei der Veranstaltung mit Ralf Ruckus, dem Übersetzer und Herausgeber der deutschen Ausgabe, wird die „andere“ Kulturrevolution vorgestellt und ein Bogen geschlagen zu aktuellen Entwicklungen in China wie der Repression gegen rebellische ArbeiterInnen und linke UnterstützerInnen. Zudem soll es um das neue Interesse am Sozialismus in Europa und anderswo gehen, das die Klassenkämpfe im und gegen den historischen Realsozialismus meist außer acht lässt.

 

 

Amerlinghaus
Stiftg. 8, 1070 Wien

www.facebook.com/events/869778360025823/

 

Menü