Arthur Gottlein beginnt seine Karriere als Regieassistent bei Mihály Kertész und begleitet legendäre Großproduktionen wie SODOM UND GOMORRHA, DIE SKLAVENKÖNIGIN oder DER JUNGE MEDARDUS. Er wird Aufnahme- und Produktionsleiter und setzt sich als Funktionär massiv für die Interessen der Filmwirtschaft ein. Nur selten steht er selbst vor der Kamera oder führt Regie, etwa im Kurzfilm UNTER DEN DÄCHERN VON WIEN (1931) mit Karl Farkas, der im Rahmen dieser Präsentation zu sehen ist. Als Jude muss Gottlein nach dem »Anschluss« schließlich das Land verlassen und landet zunächst auf den Philippinen, bevor eine »kurze« Reise nach Shanghai zu einem mehrjährigen Aufenthalt wird. Arbeitslos und die Not zu einer Tugend machend, gründet er hier ein Marionettentheater, adaptiert Bühnenstücke von Nestroy und Raimund und führt sie in deutscher, englischer und chinesischer Sprache auf. Zurück in Österreich, engagiert sich Gottlein sowohl in der Filmgewerkschaft als auch humanitär, etwa für ungarische Flüchtlinge.
METRO Kinokulturhaus
Johannesgasse 4