Ruth Maier wurde 1920 in Wien geboren. Als Jugendliche begann sie Tagebücher zu schreiben. An ihrem 18. Geburtstag wurde sie Zeugin der Gewaltexzesse des Nazi-Mobs während des Novemberpogroms 1938 in Wien: Ruth Maier, die zuvor nur eine lose Beziehung zum Judentum hatte, begann in ihrem Tagebuch eine Auseinandersetzung über ihre Identität. Verjagt von der Schule, delogiert aus der Gemeindewohnung, ohne jede Zukunft im NS-beherrschten Österreich, fand sie im Jänner 1939 Zuflucht in Norwegen. Dort lernte Ruth die um ein Jahr jüngere Gunvor Hofmo kennen; die beiden wurden ein Paar. Im November 1942 lieferte die Polizei der Quisling-Regierung Ruth Maier an die Nationalsozialisten aus. Gemeinsam mit Hunderten norwegischen Jüdinnen und Juden von Oslo nach Auschwitz deportiert, wurde sie dort am 1. Dezember 1942 ermordet. Der Dichterin Hofmo verdanken wir den Erhalt von Ruth Maiers Tagebüchern.
VHS Josefstadt
Schmidgasse 18, 1080 Wien