Vienna, Prague, Hollywood
Das neue Medium Film besaß nicht zuletzt für Jüdinnen und Juden große Attraktivität. Die sich rasch entwickelnde Filmindustrie bot ihnen Chancen als Darsteller, Regisseure, Drehbuchautoren, Filmkomponisten aber auch als Produzenten, Verleiher und Kinobetreiber. Damit machten vor allem auch Juden die Erste Republik zu einer führenden Kino-Nation.
Schon bald entdeckte Hollywood das Talent jüdischer ÖsterreicherInnen. Die Emigration der Filmschaffenden vor allem in die USA setzte bereits vor dem »Anschluss« ein, wo sie neue Impulse für die amerikanische Filmproduktion gaben. Die Flüchtlinge brachten aber nicht nur europäisches Kulturbewusstsein, sondern auch Sensibilität für rassistische und soziale Diskriminierung mit, die das amerikanische Filmschaffen mehrerer Generationen beeinflusste.
Das Filmgeschäft entdeckte bald auch das Judentum als Thema. Nicht zuletzt das jüdische Prag war ein Faszinosum für Filmschaffende, die Werke jüdischer Autoren aus dem tschechischen Raum bildeten die Vorlage zu zahlreichen Filmen.
Im tschechischen Film findet und fand eine bemerkenswerte Auseinandersetzung mit dem Holocaust statt. Zögerlicher ging der Film im Nachkriegsösterreich mit diesem Thema um, obwohl auch hier einige bedeutende Werke entstanden.
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