In den 1990er Jahren machten heftige Schlagzeilen auf den Anspruch aufmerksam, den die Erben von Vertriebenen auf die Rückgabe diverser Kunstschätze stellten. Die darauf folgende Diskussion führte nicht nur zu einer gesetzlichen Neuregelung dieses Bereichs durch das Kunstrückgabegesetz, sondern auch dazu, dass zahlreiche Institutionen wie die Österreichische Nationalbibliothek oder die Museen der Stadt Wien ihre Bestände nach Exponaten zweifelhafter Herkunft durchforsteten. Die Autorinnen und Autoren zeichnen im vorliegenden Band die Entwicklungen im Bereich der Kunstrestitution seit 1945 nach. Die Geschichte prominenter Einzelwerke (Klimt, Schiele, Munch) wird ebenso rekonstruiert wie die gesetzliche und politische Gesamtentwicklung. Dabei wird rasch klar, dass auch durch die jüngsten Initiativen keineswegs alle Fragen gelöst sind. Darüber hinaus werden auch die Umstände deutlich, unter denen das NS-System Kunstwerke entzog, in den Kunsthandel eingriff und auch in diesem Feld eine »Umverteilung« vollzog.
Mit »Enteignete Kunst« liegt der 3. Band der Reihe »Raub und Rückgabe. Österreich von 1938 bis heute« vor. Ausgehend von den umfassenden Erkenntnissen der Österreichischen Historikerkommission bietet die Reihe einen Überblick über das komplexe Thema der »Arisierung«, Enteignung und Restitution von Vermögen.
Von Verena Pawlowsky sind im Mandelbaum Verlag auch lieferbar:
Von Harald Wendelin sind im Mandelbaum Verlag auch lieferbar: