Spaziert man durch Amsterdam, so entdeckt man bald in der ganzen Stadt Spuren jüdischen Lebens: Ehemalige und aktive Synagogen, das jüdische Museum, das Anne Frank-Haus, koschere Cafes und Straßennamen zeugen von der ebenso reichen jüdischen Vergangenheit, wie auch von der pulsierenden jüdischen Gegenwart der Stadt. »Das Jerusalem des Westens« entwickelte sich nach der spanischen Inquisition und der Vertreibung der Juden aus Portugal zum Zentrum der europäischen Diaspora. Die kulturell, wie ökonomisch aufblühende Gemeinde wurde zum wichtigen Bestandteil der Stadt, ihre Mitglieder zu bedeutenden Mitgestaltern ihrer Entwicklung. Unter ihnen auch der später verstoßene Philosoph Baruch de Spinoza, dessen Werke, wie der »Tractatus Politicus«, aus der abendländischen Geistesgeschichte nicht wegzudenken sind. Doch der Nationalsozialismus änderte auch hier alles. Zum Teil von ihren Mitbürgern denunziert, wurden beinahe 70.000 Amsterdamer Juden deportiert und - bis auf wenige Überlebende - in Konzentrationslagern ermordet. Das Schicksal der Anne Frank, versteckt und verraten in Amsterdam, ist zum Symbol der Unmenschlichkeit jener dunklen Zeit geworden.
Die Autoren dieses Buches führen in Spaziergängen durch ihre Stadt und zeichnen dabei die Geschichte und Gegenwart der jüdischen Gemeinde mittels Geschichten, Anekdoten und historischen Aufnahmen nach. Mit ihrer Hilfe entdeckt man eine schillernde Facette Amsterdams.