Die Jüdische Gemeinde Hollabrunn von 1850 bis 1938
Alfred Fehringer unternimmt den Versuch einer Rekonstruktion der jüdischen Gemeinde, wie sie vor ihrer Vernichtung im Jahr 1938 existierte. Die von den Nationalsozialisten Verfolgten werden benannt, ihre Funktion als BürgerInnen der Stadtgemeinde aufgezeigt und das Gemeindeleben dokumentiert. Das Buch erzählt von ihrem Schicksal vor und nach dem März 1938.
Ausgangspunkt der Recherchen war eine Dokumentation über die jüdische Gemeinde in Hollabrunn, die Ende der 1980er Jahre vom Verein »Kultur im Alltag« erstellt wurde. Das Buch knüpft an diese Dokumentation an und bietet eine detaillierte Untersuchung zur Geschichte der Israelitischen Kultusgemeinde in Hollabrunn. Die Mitglieder und ihre Familien, die Berufe und Gewerbe, denen sie nachgingen, das jüdische Vereinsleben sowie ihre Integration im Alltag der Stadtgemeinde werden - auch anhand vieler Abbildungen - dargestellt.
Mit dem Anschluss 1938 veränderte sich die Situation in Hollabrunn gravierend. Die verstärkte antisemitische Hetze förderte die Ausgrenzung der Juden und Jüdinnen aus der Gesellschaft, womit soziale Notlagen und der Zwang zu emigrieren einhergingen. Der Novemberpogrom 1938 verschärfte die Situation weiter und war das Signal zur endgültigen Vernichtung der Gemeinde.