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Gerhard Botz (Hg.)


Schweigen und Reden einer Generation

Erinnerungsgespräche mit Opfern, Tätern und Mitläufern des Nationalsozialismus

»Wer vermeiden will, dass sich die Gräuel wiederholen, hat die Verantwortung, nicht nur der Opfer zu gedenken, sondern auch den Motiven der Täter die Aufmerksamkeit zu schenken, die nötig ist, um zu verstehen, wie es zu einer derartigen Enthemmung und Barbarisierung einer Gesellschaft mitten in Europa kommen konnte«, schreibt Hannah Lessing, Generalsekretärin des Österreichischen Nationalfonds im Vorwort.
Nationalsozialismus und Holocaust gehören in Österreich, Deutschland aber auch anderen Ländern Europas zur Familiengeschichte. Die Erinnerung an die NS-Terrorherrschaft sind trotz »Bewältigung« oder »Aufarbeitung« der NS-Vergangenheit als »Nachbild« auch in den öffentlichen und (halb) privaten Familiengedächtnissen vielfältig präsent.
Die hier vorgelegten 14 Essays und Berichten überwiegend junger HistorikerInnen, die 2003 an der Universität Wien studiert haben, spannen einen weiten Bogen paradigmatischer Erinnerungen: ein damals jugendlicher Wehrmachtssoldat, der seine Grausamkeit als »Partisanenjäger« zugibt, ein Überlebender des »Sonderkommandos« in Birkenau, der noch heute in Los Angeles kaum davon zu berichten vermag, ein »schwejk`scher« Widerstandskämpfer aus Luxemburg und seine »drei Mütter«, jene gefolterte Frau, die bei der Gestapo eher ihr Kind opferte als die Namen der Kameraden preiszugeben, der Mühlviertler Großvater aus der SS-Wachmannschaft Mauthausen und ein Emigrant, der durch seine Kenntnis der Fußballregeln in Auschwitz überlebt hat; ein Mädchen aus Krakau hat in der Schreibstube von Birkenau die Todeskartei geführt und schreibt später in Östrreich Musikkritiken. Österreichische Großmütter, Großväter und Großonkel, damals jung und mehr oder weniger in den Nationalsozialismus involviert, erzählen - befragt von ihren Enkelinnen und Enkeln - mit teils betroffen machenden Naivität oder Uneinsichtigkeit.
Besonders bemerkenswert ist der Beitrag des Herausgebers selbst: Gerhard Botz erzählt von seinen Vater als Nazi und Wehrmachtssoldat und führt damit ein weiteres Mal den Mythos des objektiv-wissenschaftlichen Zeithistorikers ad absurdum.

Dieses Buch ist leider vergriffen. Restexemplare sind beim Verlag erhältlich und über die GVA.

 

Von Gerhard Botz sind im Mandelbaum Verlag auch lieferbar:

Nationalsozialismus in Wien

BOTZ, Gerhard (Hg.)
Schweigen und Reden einer Generation
Erinnerungsgespräche mit Opfern, Tätern und Mitläufern des Nationalsozialismus
19.90 €
Seiten
Format: 15,3x24,6
Halbleinen
ISBN: 978385476-151-8
Erschienen: September 2005
lieferbar

 

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