Zur Topografie der Wehrmachtsjustiz in Wien vor und nach 1945
Wien war eine der wichtigsten Gerichtsstädte der Wehrmacht und dementsprechend überzogen mit einem Netzwerk der NS-Militärjustiz. Dieses Buch gibt erstmals einen Einblick in diese mörderische Topographie. Damit liefert es der Auseinandersetzung um Deserteure der Wehrmacht und der Debatte um ein würdiges Gedenken für die Verfolgten einen historischen und topografischen Unterbau.
»1955 zog das Ministerium in das 1907 erbaute Geschäftshaus am Franz-Josefs-Kai ein. Dieses Haus wurde einige Zeit vorher erworben und für die Belange des Ministeriums umgebaut.« So oder recht ähnlich liest sich sehr oft die Selbstdarstellung von Amtsgebäuden der Zweiten Republik. Dabei werden mehrere historische Details bewusst verschwiegen: Die Gebäude fielen der Republik nur zu, weil sie von der Wehrmacht 1938 akquiriert wurden. Meist zu dem Zweck, darin Gericht zu sitzen, zu fahnden und foltern zu lassen, Personen zur »Bewährung« an die Front zu schicken oder gleich hinrichten zu lassen.
Martin Kugler bespricht das Buch in der Tageszeitung Die Presse vom 13.01.2013.
Maria Fritsche: Rezension zu: Lichtwagner, Mathias: Leerstellen. Zur Topographie der Wehrmachtsjustiz in Wien vor und nach 1945. Wien 2013, in: H-Soz-u-Kult, 10.07.2013. Copyright (c) 2013 by H-Soz-u-Kult (H-Net) and Arbeitskreis Historische Friedensforschung, all rights reserved.
Mathias Lichtenwagner
Leerstellen
Zur Topografie der Wehrmachtsjustiz in Wien vor und nach 1945
24.90 €
340 Seiten
Format: 15x24
englische Broschur
ISBN: 978385476-394-9
Erschienen:
Dezember 2012
lieferbar