Kunst und Geschichtspolitik im Postnazismus
In der Berliner Filiale von Madame Tussauds sitzt ein Wachshitler. Genügt es, dieser »Diktatorpuppe« den Kopf abzureißen - wie 2008 geschehen - um zu einer geschichtspolitischen Kultur beizutragen, die sich den Nachwirkungen des Nationalsozialismus in den Weg stellt?
In »Diktatorpuppe zerstört, Schaden gering.« wird in rund 90 Text- und Bildbeiträgen nach künstlerischen und kulturellen Strategien geforscht, die den postnazistischen Einklang zu stören vermögen. Kunst wird auf das analytische und praktische Potential hin abgeklopft, das sie geschichtspolitisch entfalten kann. Dabei gehen die Herausgeberinnen keineswegs davon aus, dass Kunst unumgänglich ist, um kritisch in den Postnazismus zu intervenieren. Jedes Mittel ist recht, so lange es nachhaltig wirkt - behaupten sie - und sehen nach, was die Kunst beizutragen hat.
Rezensionen
Für die Publikation Nr. 1/2014 des Vereins Gedenkdienst (Verein für historisch-politische Bildungsarbeit und internationalen Dialog) rezensiert Adina Seeger ausführlich: »... Die Stärke dieses Sammelbands liegt darin, ein breites Spektrum an Themen auf 350 Seiten unterzubringen. Die Kürze der Beiträge nimmt man dabei gerne in Kauf, erlangt man dadurch doch einen Überblick über viele Facetten der Frage, wie Kunst und Geschichtsschreibung interagieren können. Hervorzuheben ist auch die schöne Gestaltung des Buchs. ...«
»Ich kann beim besten Willen kein Hakenkreuz erkennen«, betitelt Peter Waldmann seine detaillierte Besprechung des Buchs auf haGalil.com und schließt mit dem Satz: »Und es ist das große Verdienst dieses Buches das Erinnern an Auschwitz dem Gedächtnistheater mit seinem Zynismus entrissen zu haben.«
Von Lisa Bolyos sind im Mandelbaum Verlag auch lieferbar:
Lisa Bolyos, Katharina Morawek (Hg.)
Diktatorpuppe zerstört, Schaden gering
Kunst und Geschichtspolitik im Postnazismus
19.90 €
368 Seiten
Format: 15 x 24
englische Broschur
ISBN: 978385476-391-8
Erschienen:
Dezember 2012
lieferbar