Vortrag und Buchpräsentation
Die Autorin Dunja Larise stellt im Rahmen eines Vortrags das Buchprojekt über Helene Bauer und ihre Schriften zur politischen Ökonomie 1919-1936 vor. Helene Bauer macht sich als Marxistin in Wiener intellektuellen Kreisen der Ersten Republik einen Namen. Sie polemisiert als eine der ersten Ökonominnen gegen die Väter des Neoliberalismus, Ludwig Mises und Friedrich Hayek, ermahnt Otto Neurath über die Mängel einer geldlosen Wirtschaft, tritt gegen den damals einflussreichsten Philosophen Österreichs Ottmar Spann auf und warnt als eine der ersten vor den Gefahren der großen Depression der 1930er Jahre als Grundlage für den Aufstieg des Faschismus. Sie stirbt im amerikanischen Exil und wird als Jüdin und Sozialistin in der Zweiten Republik weitgehend vergessen. 100 Jahre später sind ihre Analysen der Krisen aus ihrer Zeit erstaunlich aktuell und bieten Lösungsansätze für unsere Krisen.
Nach dem Einkaufen bei MILA laden wir euch ein, gemeinsam mit uns in das spannende Buch Der Kampf um Wald und Weide von Otto Bauer einzutauchen. Geschrieben im Jahr 1925, behandelt es wichtige Themen wie den Zugang zu Land, Gemeinschaftsgüter und eine Landwirtschaft, die auf das Gemeinwohl setzt. Lisa Francesca Rail wird uns durch ihre Einführung zu Bauers Werk führen und zeigen, wie relevant seine Ideen auch heute sind – besonders in Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrisen. Die Fragen, die Bauer aufwirft, sind genauso aktuell wie damals und bieten spannende Denkanstöße für eine nachhaltige Landwirtschaft.
Kommt vorbei, bringt eure Fragen und Ideen mit, und lasst uns einen inspirierenden Abend verbringen! Wir freuen uns auf euch!
Vom 1.-3. November findet in Nürnberg die traditionelle Linke Literaturmesse statt. Wir sind sowohl mit einem Stand als auch mit Buchpräsentationen dabei - und freuen uns auf zahlreichen Besuch!
Unsere Präsentationen:
Samstag, 2.11., 19 Uhr
Tobias Lambert: Gescheiterte Utopie? Venezuela ein Jahrzehnt nach Hugo Chávez
Sonntag, 3.11., 12 Uhr
Tadzio Müller: Zwischen friedlicher Sabotage und Kollaps. Wie ich lernte, die Zukunft wieder zu lieben
Sonntag, 3.11., 13 Uhr
Karl Reitter und Paul Stephan: Jahrbuch für marxistische Gesellschaftstheorie #3: Postmarxismus
Empfehlung: Am Samstag., 2.11. um 13 Uhr stellt unser Autor Robert Foltin seinen in der edition grundrisse erschienenen Roman "Von der Hörlgasse zur Revolution", der in der Zeit der Wiener Rätebewegung spielt, vor.
Vollständiges Programm der Linken Literaturmesse
Monika J. Peukert stellt ihre gerade erschienene kleine gourmandise Speierling in Hofheim am Taunus vor: Um 15.30 Uhr liest und signiert sie auf dem Mistelfest im Stadtmuseum am 2.11.2024.
Der Eintritt ist frei
Die Klimakrise ist längst Alltag. Kann man da die Zukunft noch lieben? Ein taz Talk mit dem Politikwissenschaftler und Klimaaktivisten Tadzio Müller, Autor von Zwischen friedlicher Sabotage und Kollaps.
Susanne Schwarz, Co-Leiterin des Ressorts Wirtschaft & Umwelt bei der taz, moderiert.
Karl Kraus' Werk »Die letzten Tage der Menschheit« entstand als unmittelbare Reaktion auf den Ersten Weltkrieg. Es spiegelt in zahllosen Facetten menschliche Niedertracht, Grausamkeit und Dummheit – bedrückend zeitlos und für alle Epochen und Länder aktuell. Obwohl vor 100 Jahren entstanden, begegnen wir nicht nur historischen Personen – Wien bleibt Wien – eine gefährliche Drohung wie Karl Kraus meinte.
Erwin Steinhauer gelingt es in dieser Produktion, den messerscharfen Formulierungen des Autors präzise nachzuspüren. Joachim Riedl schrieb in der ZEIT: »Das ein puristischer Zugang zu den Letzten Tagen der Menschheit in keinem kärglichen Theaterabend münden muss, bewies (…) der herausragende Menschendarsteller Erwin Steinhauer: Er (…) thronte gebieterisch im schwarzen Gehrock hinter einem Stehpult und schickte seine Stimme auf die Reise zu den Larven und Lemuren, zu dem gesamten Personal des Weltuntergangs. Mit seiner physischen Präsenz dominiert er die Bühne, sparsame Gestik, doch da war mehr los als in den Massenszenen anderer Produktionen. Steinhauer traf erstaunlich präzise jeden Ton, seine Stimme klang bedrohlich, wo es die Strenge des Textes verlangt, war grob, vertrottelt, ignorant, brüskiert, blutleer, aufgeregt gackernd oder senil. Konzentriert manövriert er durch das Gewirr der Stimmen und Formen. Ein rares Bühnenereignis.«
Die Musik ist das akustische und emotionale Fundament dieser Inszenierung. Mit einem ungewöhnlich besetzten Orchester (Theremin) werden collageartig montierte Versatzstücke aus Militär- oder Salonmusik, Operette und Heurigenlied, sowie abstrakte filmisch gedachte Klangflächen erzeugt. Es erklingt eine grausam komische, verstörende und wienerische Weltuntergangs-Operette.
Erwin Steinhauer Stimme; Pamelia Stickney Theremin; Georg Graf Blasinstrumente; Joe Pinkl Keyboard, Tuba, Posaune; Peter Rosmanith Perkussion, Hang
Als Klangbuch erschienen im Mandelbaum Verlag
oder Telefon: +43 1 242002, ticket@konzerthaus.at
Diese Sammlung Banater Backrezepte stammt aus den 20er und 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Aufgeschrieben und erprobt wurden sie von Aurelia Skripal. 1919 heiratete Aurelia ihre große Liebe Joca, das Ziel ihrer Backkünste. Ihr Glück drückte sie in einer Rezeptsammlung aus, in der sie ausschließlich Mehlspeisen notierte.
Der Autor Alexander Urosevic, Ethnologe, Anthropologe und Enkel Aurelia Skripals, stellt sein Buch vor und erzählt aus seinem unerschöpflichen Fundus an Anekdoten und kulturgeschichtlichen Details. Mit Kostproben!
Am Freitag, 15.11., um 19 Uhr, in der Genussbuchhandlung tiempo nuevo, in der Taborstraße 17a, 1020 Wien.
Hans Heinz Holz (1927–2011) war einer der prägenden marxistischen Dialektiker. Er hat entschieden dafür gestritten, den Marxismus als eine Philosophie zu begreifen, gerade weil es darauf ankommt, die Welt nicht nur verschieden zu interpretieren. Die Veranstaltung will thematisieren, wogegen sich diese Position richtet, was sie genau besagt und welche politische Relevanz sie hat.
Volker Schürmann hat 2023 das Buch Spekulativer Marxismus. Studien zu Hans Heinz Holz veröffentlicht. Er hat bei Hans Jörg Sandkühler habilitiert und war über viele Jahre mit Holz im freundschaftlichen philosophischen Gespräch.
Kosten: 2 Euro