Donnerstag, 29. Juni 2023, 16.30 Uhr


Rundgang durch das Jüdische Ottakring und Hernals

 

Viele weitere hier ansässige Menschen, die später von den Nationalsozialisten wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt wurden, waren zum Christentum konvertiert, konfessionslos oder lebten in gemischt-konfessionellen Ehen. Der Spaziergang gewährt Einblicke in das Alltagsleben von Jüdinnen und Juden in der Wiener „Vorstadt“ vor der Zäsur 1938, ihr soziales Umfeld und die große berufliche Vielfalt. Antisemitismus gab es schon vor dem „Anschluss“, aber erst danach begannen der systematische Ausschluss aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben und die Vertreibungsmaßnahmen. Der große Tempel in der Hubergasse 8 sowie drei weitere Bethäuser wurden während des Novemberpogroms zerstört, die religiösen jüdischen Vereine und Wohlfahrtseinrichtungen
aufgelöst, die jüdischen Bewohner:innen der beiden Bezirke vertrieben oder ermordet.

 


Stationen:

1 Kalvarienbergkirche („Der Körberljud“ – ein Symbol des christlichen Antisemitismus)
b) Rothschild-Barocksaal
gegenüber in Kalvarienberggasse 28 A
2 Ottakringer Straße 45 / Ecke Hubergasse 19: ehemaliger Standort des „arisierten“ Café „Alt Wien“
3 Hubergasse 8: ehemaliger Standort der Synagoge und jüdischer Vereine
4 Payergasse 12: Wohnhaus und Werkstatt der Familie Springer
5 Brunnengasse 72: Wohnhaus der Familie Roubicek
6 Thelemangasse 6-8: Wohnhaus und Fabrik von Franz Mandelbaum und Fritz Mandelbaum
(Frederic Morton); Bethaus Gemilath Chesed; Geburtshaus von Edmund Eysler
7 Brunnengasse 40: Dichterhof: Warenhaus Dichter; Geburtshaus von Walter Aptowitzer
(Walter Arlen) und Edith Arlen Wachtel

8 Grundsteingasse 32: koscheres Restaurant Abraham Lewinter, Großvater der Historikerin Gertrude Schneider.

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Kalvarienberggasse / Sankt-Bartholomäus-Platz 3

 

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